Am vergangenen Sonntag lieferten sich die Wetterau Bulls und Mittelrhein Phönix ein spannendes Duell in der Oberliga Mitte, das die Hausherren vor rund 150 Zuschauern mit 35:26 für sich entscheiden konnten. In einer hart umkämpften Partie zeigten beide Teams vollen Einsatz, doch am Ende bewiesen die Bulls den längeren Atem und sicherten sich einen wichtigen Heimsieg.
Die Partie startete mit dem ersten Drive der Offense der Mittelrhein Phönix, die gleich ein deutliches Ausrufezeichen setzten. Mit einem starken Auftaktspielzug arbeiteten sie sich übers Feld und vollendeten den Drive mit einem Touchdown – 6:0-Führung für die Gäste. Der Zusatzpunktversuch misslang allerdings.
Die direkte Antwort der Bulls ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Jontae Reid glänzte beim Kickoff-Return mit einem spektakulären Lauf über 70 Yards und brachte sein Team in aussichtsreiche Position. Running Back Justin Sobot krönte den Drive mit dem Touchdown zum 6:6-Ausgleich. Der neu eingesetzte Kicker Saber Fadlallah verwandelte sicher zum 7:6 für die Bulls.

Ein weiteres Highlight ließ nicht lange auf sich warten: Beim folgenden Kickoff sicherte Silas Ruppert einen von den Gästen berührten freien Ball und brachte die Offense der Bulls an die gegnerische 22-Yard-Linie. Trotz dieser vielversprechenden Feldposition sprang jedoch nichts Zählbares heraus – die Mittelrhein-Defense hielt stand. Im Gegenzug setzte die Defense der Bulls ein Zeichen mit einem starken Stopp, der zu einem „4 and out“ der Phönix-Offense führte und das erste Viertel beendete.
Im zweiten Viertel zeigte Mittelrhein erneut ein kraftvolles Laufspiel, das die D-Line der Bulls stark forderte. Punkte blieben aber dank der guten Arbeit der Line aus. Die Offense der Bulls fand dann erneut ihren Rhythmus: Die O-Line dominierte die Line of Scrimmage und ermöglichte durch gemeinsames Blocking mit den Receivern Jan Klug und Benjamin Heerz für Raumgewinn für die Bulls Offense. Benjamin Heerz belohnte sein Team mit dem zweiten Touchdown. Der Kick von Fadlallah war erneut sicher – 14:6 für die Bulls.

Auch die Defense der Bulls blieb weiter aufmerksam. Die Secondary zeigte sich in diesem Drive stark, insbesondere Domenik Planker, der eine Interception nur knapp verpasste. Wieder zwang man Mittelrhein zum Punt. Doch diesmal konnte die Bulls Offense daraus kein Kapital schlagen und verlor den Ball durch einen Fumble. Die Gäste nutzten die Gelegenheit: Mit konsequentem Laufspiel erreichten sie erneut die Endzone. Der Touchdown bedeutete das 14:12, der Zusatzpunkt wurde erneut vergeben.
Ein guter Return brachte im Anschluss die Bulls an die eigene 45-Yard-Linie. Quarterback Christian Tschimmel fand Benjamin Heerz für einen 30-Yard-Pass, und die Offense arbeitete sich bis an die 10-Yard-Linie vor. Trotz vier ausgespielter Versuche gelang kein weiterer Score.

Mit dem Halbzeitpfiff verabschiedeten sich beide Teams beim Stand von 14:12 für die Wetterau Bulls in die Kabine.
Die zweite Halbzeit startete mit einem starken Drive der Bulls, getragen von einer überzeugenden Run-Pass-Kombination über Justin Sobot und Dominic Johnson. Letztlich war es erneut Sobot, der mit einem kraftvollen Lauf den Touchdown erzielte. Quarterback Christian Tschimmel verwandelte die anschließende Two-Point-Conversion höchstpersönlich – neuer Spielstand: 22:12 für die Bulls.
Doch die Antwort der Gäste folgte prompt: Die Phönix-Offense fand schnell den Weg in die Endzone und verkürzte mit erfolgreichem Extrapunkt auf 22:19.
Im nächsten Drive leistete sich die Bulls-Offense einen Ballverlust an der gegnerischen 40-Yard-Linie – ein Moment, der das Spiel hätte kippen können. Doch Maurice Hille setzte ein starkes defensives Ausrufezeichen: Er schlug dem Ballträger der Phönix das Leder aus den Händen. Linebacker Lukas Deckenbach reagierte am schnellsten und sicherte den Fumble für die Bulls.
Die Offense wusste diesen Turnover zu nutzen: Runningback Justin Sobot sowie ein weiter Pass von Tschimmel auf Johnson brachten die Bulls bis an die 20-Yard-Linie der Gäste. Den Abschluss lieferte erneut Sobot per Lauf – eine Demonstration der Stärke der Bulls-Offense-Line. Der Extrapunkt wurde jedoch geblockt, sodass es 28:19 stand.
Was folgte, war eine kalte Dusche für die Bulls: Mittelrhein marschierte im Gegenzug zügig übers Feld, erzielte den Touchdown und verkürzte mit Zusatzpunkt auf 28:26 – das Spiel war wieder offen.
Doch die Bulls-Offense zeigte erneut, dass sie im Stande war zu antworten. Mit starkem Schutz durch die O-Line hatte Tschimmel genügend Zeit, um Dominic Johnson mit einem präzisen Pass über 40 Yards zu bedienen. Johnson vollendete den Drive wenig später mit einem Touchdown zum 34:26. Der Extrapunkt durch Saber Fadlallah war sicher.

Im letzten Viertel ließ die umgestellte Bulls-Defense dann keine Zweifel mehr am Sieg aufkommen. Sie stellte sich konsequent auf das Angriffsspiel der Phönix ein und ließ keinerlei weitere Punkte zu. Besonders die Line Units auf beiden Seiten des Balls überzeugten mit physischer Präsenz und Spielkontrolle. Den Schlusspunkt für die Defense setze Safety Domenik Planker mit einer Interception in der Endzone. Im letzten Drive des Tages fehlte Bojan Sobot, der nun auf dem Feld war wenige Sekungen um den Score noch einmal zu erhöhen. Mit auslaufen der Uhr wurde er kurz vor der Endzone gestoppt, sodass es beim 35:26 blieb.
Trotz des Sieges blieb Head Coach Michael Myers nach Spielende kritisch:
„Wir haben zwar gewonnen, doch meine Erwartungen an das Team wurden nur teilweise erfüllt. Wir haben noch einiges zu tun, um die Fehler, die wir heute gemacht haben, abzustellen.“
Die Bulls feiern damit ihren ersten Saisonsieg – mit Lichtblicken, aber auch erkennbaren Baustellen für die kommenden Wochen.
Scores: Sobot (18), Heerz (6), Johnson (6), Fadlallah (3), Tschimmel (2)
Fotos findet ihr hier: Bulls-Herren / 2025 / Mai-04-vs-MittelrheinPhoenix
