Bulls Herren gewinnen 24:20 in Wetzlar

Rund 500 Zuschauer fanden sich am Samstag im Stadion der Wetzlar Wölfe ein, um das Oberliga-Mitte-Duell gegen die Wetterau Bulls zu verfolgen. Bei hochsommerlichen Temperaturen und einer drückenden Hitze entwickelte sich ein spannendes Spiel, das von intensiven Duellen, zahlreichen Strafen und einem vorbeiziehenden Gewitter geprägt war. Nach der deutlichen Niederlage gegen Luxemburg (7:48) zeigten sich die Bulls sichtlich bemüht um Wiedergutmachung – mit Erfolg.

Benjamin Heerz beim Return

Der erste Drive der Gäste aus der Wetterau endete unglücklich: Ein getippter Pass von Quarterback Christian Tschimmel landete in den Händen eines Wetzlarer Verteidigers. Eine Strafe gegen die Bulls verschaffte den Wölfen eine exzellente Ausgangsposition an der 12-Yard-Linie – eine Einladung, die die Hausherren dankend annahmen. Ein Touchdown-Pass in die Endzone, samt erfolgreichem Extrapunkt, brachte Wetzlar mit 7:0 in Führung.

Die Antwort der Bulls ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Über ein variables Offense-Spiel mit kurzen Läufen von Runningback Justin Sobot und klugen Pässen auf Jan Klug, marschierte die Offense über das Feld. Den Höhepunkt setzte ein sehenswerter, tiefer Pass von Tschimmel auf Dominic Johnson, der sicher in der Endzone zum 6:7 fing. Der Extrapunkt misslang jedoch – die Bulls blieben in Rückstand.

Dominik Johnson wird von den Wölfen zu Boden gebracht

Den anschließenden Kickoffreturn der Wölfe stoppte eine Strafe – sie starteten an der eigenen 32-Yard-Linie. In der Folge zeigte die Bulls-Defense, angeführt von Maurice Hille und Esteban Kleta, ihre ganze Klasse.

Maurice Hille tackled den gegnerischen Runningback

Wetzlars Laufspiel wurde gestoppt, und mehrere Strafen warfen die Gastgeber zusätzlich zurück. Schließlich war es Defensive Back Domenik Planker, der mit einer Interception inklusive starkem Return an die 20-Yard-Linie der Wölfe die Weichen neu stellte.

Domenik Planker mit der Interception

Diesen Turnover nutzte die Bulls-Offense eiskalt aus. Erneut war es Tschimmel, der diesmal Jan Klug über 20 Yards punktgenau in der Endzone fand. Mit diesem Touchdown drehten die Bulls das Spiel – 7:12. Den fälligen 2-Point-Conversion-Versuch verwandelte Tschimmel mit einem Pass auf Jan-Peter Frank, der seine ersten zwei Punkte im Bulls-Trikot feierte. Mit 7:14 gingen die Gäste in Führung.

Touchdown durch Jan Klug

Die zweite Halbzeit der spannenden Begegnung zwischen Wetzlar und den Wetterau Bulls bot Dramatik, Führungswechsel und kontroverse Entscheidungen. Nachdem die erste Halbzeit mit Spannung endete, ging es im dritten Viertel direkt zur Sache.

Wetzlar eröffnete die zweite Hälfte mit einem kraftvollen 20-Yards-Run in die Endzone, der die Gastgeber mit 20:14 in Führung brachte. Der anschließende Zusatzpunktversuch misslang jedoch, wodurch die Führung auf sechs Punkte beschränkt blieb.

Die Bulls antworteten prompt: Von der eigenen 25-Yard-Linie aus warf der Quarterback der Bulls einen präzisen Pass auf Johnson, der diesen in die Endzone trug – Ausgleich zum 20:20. Saber Fadlallah verwandelte den Extra Point souverän und brachte die Bulls mit 20:21 wieder in Führung.

Kurz vor Ende des dritten Viertels sorgte eine nicht geahndete Pass Interference in der Endzone für Aufregung: Wetzlars Verteidigung griff Bulls-Receiver Jan-Peter Frank an, doch die Flagge blieb aus. Statt eines möglichen Touchdowns und neuer Chancen mussten sich die Bulls mit einem unvollständigen Pass begnügen. Zu Beginn des vierten Viertels legte erneut Saber Fadlallah nach und traf sicher ein Field Goal zur 24:20-Führung der Bulls.

Das Spiel wurde zunehmend zerfahren, geprägt von zahlreichen Strafen auf beiden Seiten. Ein spielentscheidender Moment folgte, als Esteban Kleta bei einem Wölfe-Angriff einen Fumble an der eigenen Endzone provozierte. Maurice Hille reagierte schnell, sicherte den freien Ball – ein enormer Momentum-Wechsel zugunsten von Der Wetterau. In der Schlussphase wuchs Benjamin Heerz über sich hinaus: Der vielseitige Spieler überzeugte nicht nur in der Offense, sondern glänzte auch defensiv. Mit entscheidenden Catches in der Crunchtime sicherte er seiner Mannschaft die entscheidenden Yards und hielt die Uhr am Laufen. Letztlich war es sein beidseitiger Einsatz, der den knappen, aber hart erarbeiteten Sieg für die Bulls festigte.

Saber Fadlallah mit dem sicheren Kick