Die neu gegründete U19-Mannschaft der Wetterau Bulls trat am vergangenen Sonntag bei brütender Hitze in ihrem ersten Spiel der Oberligasaison gegen die SG Gießen Golden Dragons /Rodgau Pioneers an. In einem intensiven und fast dreistündigen Duell mussten die Bulls am Ende eine 2:34-Niederlage hinnehmen – doch das Team zeigte über weite Strecken, dass es mit Einsatz, Kampfgeist und Potenzial in der Liga angekommen ist.
Schon früh im Spiel ließ Linus Henrich mit einem Highlight aufhorchen: Im ersten Viertel fing er kurz vor der eigenen Endzone eine Interception und bewies, dass mit der Bulls-Defense zu rechnen ist. In der Offensive fehlte hingegen zunächst das nötige Quäntchen Glück. Andre Groß, der in der ersten Halbzeit als Quarterback agierte, konnte einige gute Ansätze zeigen.

Die erste Halbzeit endete mit einer weiteren starken Szene der Bulls-Defense: Adrian Paradzik fing einen Pass der Gießener ab und verhinderte so weitere Punkte der Gastgeber. Dennoch gingen die Dragons mit einer deutlichen 20:0-Führung in die Pause.
In Hälfte zwei übernahm Alex Hummel die Rolle des Quarterbacks bei den Bulls. Mit präzisen Pässen, vor allem auf Andre Groß, brachte er frischen Wind ins Spiel der Wetterauer. Ein sehenswerter Drive führte die Offense tief in die Red Zone der Dragons – ein abgefälschter Pass, der erneut für eine Interception sorgte, ließ jedoch weiterhin Punkte auf sich warten.

Die Gießener erhöhten zwischenzeitlich auf 26:0, doch eine 2-Point-Conversion wurde durch Linus Henrich stark vereitelt. Die Bulls-Defense kämpfte weiter aufopferungsvoll. Im dritten Viertel gelang Fabian Stumpf ein Fumble-Recovery, was ihm letztlich den Titel „Spieler des Spiels“ einbrachte.

Ein starkes Statement setzte dann das Duo Adrian Stumpf und Niklas Pfeiffer mit einem Safety – die ersten Punkte für die Bulls und ein Beweis für den ungebrochenen Einsatzwillen der Defense. Mit dem 2:26 ging es in die letzten Spielminuten.

Die Offense kam nun immer besser ins Rollen. Das Passspiel über Alex Hummel und Andre Groß funktionierte, das Offense Line Blocking funktionierte hervorragend und auch das Laufspiel – angeführt von Adrian Paradzik – sorgte für kontinuierlichen Raumgewinn. Ein weiterer Drive führte die Bulls bis an die 10-Yard-Linie der Gießener, doch eine Interception verhinderte erneut den verdienten Touchdown. Effektiver waren hier die Gastgeber, die den Spielstand auf 2:34 stellten.
Kurz vor Schluss keimte nochmal Hoffnung auf: Nach einem 4-and-out bekam die Bulls-Offense den Ball zurück, und Linus Henrich trat zu einem Fieldgoal aus etwa 52 (!) Yards an – der Ball verfehlte das Ziel nur knapp.

Fazit:
Trotz der Niederlage zeigte das junge Bulls-Team in seinem ersten U19-Spiel vielversprechende Ansätze. Die Defense glänzte mit Einsatz, Turnovers und einem Safety. In der Offense war viel Potenzial zu erkennen – mit mehr Spielpraxis dürften bald auch die ersten Touchdowns folgen. Die Bulls haben Lehrgeld gezahlt, aber auch klare Zeichen gesetzt: Dieses Team wird in der Liga noch für Überraschungen sorgen.
